Geteiltes Glück mit Sospeso

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Weil wir uns sowohl der sozialen als auch der italienischen Tradition verpflichtet fühlen, leben wir bei uns in der Bar das Sospeso-Prinzip aus Neapel!

Und das funktioniert so:
Kaufe Dir zwei Kaffees: einen trinkst Du und einen spendest Du für einen bedürftigen Nächsten. Wir halten die gespendeten Kaffees auf einer Tafel fest: neue kommen dazu, konsumierte werden gelöscht.

Wir kooperieren hier allen voran mit sozialen Plattformen in Wien und geben Ihre Spende an Bedürftige der CaritasWien, der Gruft und dem Georg-Danzer-Haus aus. Die Idee dahinter: eine Win-win-Situation: Italienisch-praktisch-gut: charmant, einfach, die Spende kommt direkt an. Ohne Administrationskosten. Affascinante! 😉
Euer Patrick Schönberger

Ein Freund für die Lehrerin

Eine besonders lustig berührende Geschichte trug sich heuer im August zu:

Unser Jakob ist nicht nur jung und aufgrund seiner Hochleistungssport-Physiognomie dynamisch, nein, er ist auch Profi-Gastronom mit Leib und Seele!

Bei uns gibt er sein "Gastspiel" als Barista, aber in Wahrheit ist seine Bandbreite um ein Vielfaches größer: er ist ein Allround-Geschmacks-Künstler mit unglaublichen Koch-, Patissier und Brau-Skills. So kommt es bei uns im Team auch zu seinem Spitznamen: "Bocuse" 😉

Und ob das nicht schon genug wäre, sieht auch noch verdammt gut aus! Diese Kombi beschert ihm die witzigsten Begebenheit und so trug sich auch diese zu:

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Eine Kundin nimmt mit ihrer 8jährigen Tochter im Schanigarten Platz. Jakob nimmt die Bestellung der Beiden auf und kommt mit dem kleinen Gast, also der 8Jährigen, ins Gespräch. Er zeigt ihr, wie er ihren Kakao zubereitet und auch sonst haben sie's nett und tauschen sich aus.

Dann zieht sich die junge Dame auf ihren Platz zurück und legt eine kurze Denkpause ein. Dann kommt sie zielstrebig zurück und es ergibt sich folgender Dialog:

Kleine Lady: "Duuuu? ........Sag ......hast Du eine Freundin?"
Jakob: "Ja. Warum?"
Kleine Lady: "Du bist so nett. Und meine Lehrerin ist auch so nett. Und sie hat keinen Mann. Vielleicht magst Du sie kennenlernen?"

Das führte natürlich zu größtem Amüsement bei allen Gästen, die das Schauspiel beobachteten. 
Seit dem wird diese Geschichte bei jeder Gelegenheit erzählt.
 
So geht also moderne Verkupplung! Bei uns bekam es den Spitznamen "Kinder-Tinder" 😉

Schönbergers auch für Kinder eine Institution des Vertrauens ;)

Manchmal passiert es, dass ich ein paar Minuten auf die Lieben Kleinen unserer Stammkunden aufpasse, während die Eltern Besorgungen erledigen. Ich denke, die Kinder bleiben bei uns gerne nicht nur wegen des Schabernacks, den wir mit ihnen treiben, sondern auch, weil der Laden an einen kleinen Kaufmannsladen erinnert. Und welches Kind spielt nicht gerne mal "Einkaufen beim Greissler"? 😉

Erst kürzlich wurde ich Zeitzeuge eines sehr schönen Vertrauensbeweises:

Eine in Wieden neu zugezogene Kundin kam mit ihrem Sohn vorbei und erklärte ihm: "Wenn Du was brauchst, wenn Du Dich aussperrst oder sonst Hilfe benötigst, dann kannst Du jederzeit hierherkommen. Hier bist Du sicher. Die sind nett und helfen Dir."

Ist das nicht schön? Es macht uns stolz, dass wir nach nur wenigen Jahren Anwesenheit als vertrauenswürdige und verlässliche Institution in der Wiedner Nachbarschaft wahrgenommen werden! Das motiviert und macht jeden Tag viel Freude!
Euer Patrick Schönberger

 

Stoppelgeld auf Russisch

Ich bin immer offen, neue Gebräuche und Gewohnheiten kennenzulernen. Und wenn sich Kunden saure Speisen mitbringen, dann finde ich das OK. Schließlich ist unser saures Speisensortiment seehr klein (Sacherwürstel). Und Menschen leiden ja heute mehr und mehr unter allen möglichen Allergien und Unverträglichkeiten. Dafür hab ich vollstes Verständnis.

Als Gastronom bin ich aber natürlich gleichzeitig daran interessiert, Geld zu verdienen. Vor allem, wenn potentielle Kunden meine Möbel und Infrastruktur nutzen.

Mit diesem Hintergrund begab sich letzten Sommer folgende Geschichte: zwei Touristinnen aus Russland nahmen in unserem Schanigarten Platz. Als sie ihre mitgebrachten Sandwiches auspackten war ich nicht sonderlich verwundert. Was mich dann aber doch etwas aus dem Konzept brachte war, dass sie auch jeweils einen Coffee2Go-Becher auspackten! Da war ich dann doch kurz etwas sprachlos 😉 - sozusagen "schmähstad", wie die Wiener und Oberösterreicher zu sagen pflegen.

Nach ein paar Sekunden der Sprachlosigkeit hatte ich mich dann wieder gesammelt und machte den beiden Ladies klar, dass sie gerne ihr Mitgebrachtes essen könnten, aber sie auch etwas konsumieren müssten. Unser Schanigarten sei zwar frei zugänglich, aber keine öffentliche Parkanlage.

Die Beiden sahen mich etwas überrascht an und erklärten mir, dass das in Russland so üblich sei. Tja, andere Länder, andere Sitten. Das kann man jetzt glauben oder nicht. Ich machte ihnen jedenfalls klar, dass wir in Wien das Stoppelgeld beim Heurigen kennen, nicht aber den Brauch, in Restaurants oder Cafés nur die Plätze zu belegen ohne irgendetwas zu konsumieren. Das geht bei uns nicht. Zumindest nicht in meinem Lokal 😉- alleine schon wegen der Kinderstube.

Wie's aussieht war ich dann doch überzeugend, denn es wurden 2 Cappuccini bestellt. Die schmeckten offensichtlich gut, denn im Anschluss folgten zwei weitere 😉.

So ist das mit den Bräuchen! Und mit dem guten Kaffee!
Euer Patrick Schönberger

Italian Coffee

Eine witzige Begebenheit mit Touristen trug sich wie folgt zu:

Zwei Italiener betreten unsere Bar und fragen nach Espresso. Natürlich wird der prompt zubereitet. Sie sind - Gott sei Dank - begeistert und sagen, dass sei endlich ein Kaffee in Wien, der ihnen schmeckt. So wie zu Hause.

Wir freuen uns und plaudern noch etwas - wir in unserem "Pseudo-Italienisch" (mit französischen Wörtern dazwischen -  der Italienisch-Kurs bei Marina hat sich ausgezahlt 😉 ) - die Kunden natürlich fließend. Danach verabschieden sie sich und wir wünschen noch einen schönen Urlaub.

Der Clou: 10 Minuten später kommen die beiden wieder - mit ca. 10 anderen Italienern im Schlepptau, die alle Kaffee bestellen 😉. Es handelte sich um eine Touristengruppe, die in einem der nahe gelegenen Hotels untergebracht war.

Da sieht man mal wieder, dass Weiterempfehlung als Geschäftsmodell funktioniert 😉.
Euer Patrick Schönberger

Tinder Treff

Eine Zeit lang war unsere Caffè Bar offensichtlich ein Geheimtipp für Menschen, die sich über Tinder verabredet hatten.

Das liegt einerseits sicherlich daran, da unser Café etwas "off the beaten track" liegt, aber wahrscheinlich auch daran, weil es so winzig ist und man dadurch weniger Menschen antrifft als in üblichen Kaffeehäusern.

In letzter Zeit ist bei uns aber mehr los und so bleiben die Tinder Daters mehr und mehr aus. Wahrscheinlich sind sie weitergezogen in ein anderes abgelegenes Etablissment.

Jedenfalls muss ich jetzt nicht mehr Zeitzeuge intimster Gespräche werden - das ist nicht ganz so mein Ding 😉.

Euer Patrick Schönberger

 

Zeitungsdieb in flagranti erwischt!

Es war in einem Monat im Sommer: unsere Zeitung, die täglich morgens geliefert wurde, war verschwunden. Und auch am nächsten Morgen und am nächsten! Schnell war klar: sie wird gestohlen!

Das ging 14 Tage so. Ich beschloss "so kann es nicht weiter gehen!" Denn schließlich warteten unsere Gäste genau auf DIESE Zeitung! Daher schloss ich einen "Pakt" mit einem unserer nachbarlichen Stammgäste: er ist Frühaufsteher und erklärte sich bereit, unsere Tür im Auge zu behalten.

Und dann war es schließlich soweit: er ertappte den Zeitungsdieb in flagranti und "stauchte" ihn ziemlich zusammen, sprich: der bekam ordentlich die Meinung gesagt. Wie es aussieht, hatte dieser kleine "Zusammenstaucher" große Wirkung. Denn seit diesem Tag ist die Zeitung wieder täglich da!

Es könnte natürlich auch daran liegen, dass der Dieb sehr überrascht war, vom Stammgast erkannt zu werden - es war ein Anrainer aus der Umgebung! Wahrscheinlich hat also auch die Moral oder die eigene Scham dazu beigetragen, dass unsere Kunden nun wieder regelmäßig Ihre Zeitung lesen können 😉.

Ein großes DANKE an unseren treuen und morgenaktiven Stammgast!
Euer Patrick Schönberger

Wiedner Schabernack

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My Home is my Grätzel - das ist der Leitspruch Vieler, die auf der Wieden leben. So auch bei uns Geschäfts- Treibenden. Und man ist immer für ein Späßchen zu haben! In diesem Zusammenhang begab sich folgende Geschichte:

Da unsere Steh-Bar ja original aus den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts stammt und denkmalgeschützt ist, bekommen wir immer wieder mal netten Besuch von interessierten Architektur-Studenten der TU. Die Fassade und Inneneinrichtung der Nachkriegszeit locken Besucher-Gruppen an, um die Umsetzung der Architektur-Theorie der 50er Jahre - die sich stark an Loos, Wiener Werkstätten und natürlich Jugendstil/Art déco anlehnen - im echten Leben anzusehen.

So war es auch an einem schönen Frühlingsnachmittag:
gerade zu einem Zeitpunkt, als es auf der Wieden Gerüchte gab, dass das Haus Nummer 40 (unser Stammhaus) vielleicht den Besitzer wechselt, hatte sich bei uns eine Gruppe TU Studenten für einen Besuch angekündigt.

Plötzlich also eine Traube von 20 Menschen vor unserem Haus, die interessiert die Fassade und das Lokal besichtigen. Da brodelte natürlich gleich die Gerüchteküche. Mehr und mehr Geschäftstreibende kamen aus ihren Geschäften und wunderten sich, was los sei. Bei uns im Café war gerade gute Stimmung, unser Nachbar Norbert vom Rahmenkabinett war da und trank seinen Kaffee - also die perfekte Basis für einen Wiedner Schabernack 😉.

Und der ging so: Norbert und ich einigten uns schnell, eine G'schicht für die Interessierten muss her. So streuten wir das Gerücht, dass das Gebäude wegen des möglichen Verkaufs besichtigt wird. Die Daten würden aufgenommen, um die Kosten für die nötigen Renovierungsarbeiten für den Verkauf schätzen zu können. Dieses Gerücht hielt sich dann 2 Tage bis klar war, dass wir uns einen kleinen Scherz erlaubt hatten.

Die Wieden ist wie ein Dorf in der Stadt, man hilft sich, man informiert sich und man tauscht sich aus - und der Humor kommt nicht zu kurz!
Es ist einfach schön, Teil dieses Grätzels sein zu dürfen!
Euer Patrick Schönberger

 

 

Schönbergers Beitrag zur Emanzipation

Eine sehr lustige Begebenheit, die mich auch etwas “schmähstad” stimmte, trug sich bei einem unserer allerersten Barista-Kurse zu:

Ein Ehepaar nahm gemeinsam teil. Als es zum Praxisteil - Espresso-Zubereitung und Milchschäumen - kam, wollte der Mann zuerst gar nichts ausprobieren. Auf die Frage, ob er sich nicht austoben wolle - schließlich habe er auch dafür bezahlt, meinte er: “Nein, eigentlich nicht. Sie macht ja alles in der Küche.”

Nach ein bisschen Zureden und die Aussicht, unendlich viel Milch einfach so “verprtischeln” - ich meine natürlich schäumen - zu dürfen, hat er sich dann doch an die Maschine gewagt. Mit folgendem Ergebnis: Daraufhin zückte die Teilnehmerin - seine Frau - ganz begeistert den Fotoapparat und fotografierte ihren Mann enthusiastisch ein paar Male. Motiv: ihr Mann hinter der Dampflanze der Kaffeemaschine.

Auf die Frage, warum diese Begeisterung, meinte sie: "Es ist eine Premiere! Wir sind nun 50 Jahre verheiratet und mein Mann nutzt zum ersten Mal ein Küchengerät!"

Ich weiß, viele Männer würden sich dasselbe wünschen 😉 - mich (als Hobbykoch) macht es etwas nachdenklich. Stichwort: 21. Jahrhundert! Und: was sich der Mann entgehen lässt - könnte er doch seine Frau so einfach glücklich machen
Euer Patrick Schönberger

Vom Schlaf der Seligen

Nachdem ich, wie jeder weiß, der mich etwas näher kennt, dem Schlaf nicht abgeneigt bin - ich kann zu jeder Tageszeit und auch in vielen Positionen schlafen (z. B. im Stehen, mit dem warmen Notebook am Schoß oder auch bei roten Ampeln) -, hab ich für müde Gäste vollstes Verständnis!

Eine Begebenheit, die mir besonders im Gedächtnis geblieben ist war an einem Samstag: der Gast kam in der Früh um 9, trank seinen Espresso und schlief danach seelenruhig bis zur Sperrstunde im Sitzen. Ohne sich einmal zu bewegen, ohne vom Sessel (Hochsessel!) zu fallen. Respekt!

Beim Aufwachen hat er sich dann formvollendet entschuldigt - er hätte eine anstrengende Nacht gehabt. A schware Partie eben 😉!

Euer Patrick Schönberger

Registrierkassa and Belege

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Mit 1.1. 2016 trat ja die sogenannte "Beleg-Erteilungspflicht" des Bundesministeriums für Finanzen in Kraft, die besagt, dass jeder Kunde für die gekaufte Ware bzw. Dienstleistung einen Beleg bekommen muss.

Gekoppelt mit der "Registrierkassen-Pflicht" hat das ja viele Wogen erzeugt. Einige Geschäftstreibende mussten sogar schließen, da sie sich diesen Aufwand nicht leisten konnte oder sich die Anschaffung nicht rechnete. Jedenfalls gingen viele Informationen und Geschichten rund um die Registrierkassa durch die Medien.

So so oder so musste man sich aber mit der neuen Gesetzgebung abfinden. Auch wenn viele besagte Beleg-Mitnahme einfach nur lästig finden: in Italien ist es gang und gäbe und ich denke in ein paar Jahren werden sich bei uns diesbezüglich auch die Wogen wieder etwas geglättet haben.

Viele empfinden das Handling der Kassenzettel für jeden noch so kleinen Betrag dennoch mühsam: einerseits die Verkäufer und natürlich auch die Kunden, die nicht vergessen sollten, den Beleg mitzunehmen.

Rein gesetzlich muss der Kunde den Beleg nach dem Verlassen des Geschäfts vorweisen können (im Umfeld von 30m des Lokals).

Damit jenen Kunden, die zwar das Gesetz einhalten, aber den Zettel dennoch nicht weiter mitnehmen mögen, das Leben zu erleichtern, haben wir eine sogenannte "Beleg-Box" aufgestellt, in die die sie ihre Belege nach werfen können.

Somit ist dem Gesetz genüge und unseren Kunden ein Gefallen getan 😉.
Euer Patrick Schönberger