Pharisäer
/Heute ist diese Kaffee-Kreation mehr für die kalte Jahreszeit gedacht. Seine Entstehungsgeschichte hat er allerdings der Doppelbödigkeit der menschlichen Moral zu verdanken:
Angeblich stammt er aus Norddeutschland, wo Seefahrende in ihren Dörfern tagsüber - vor allem in Gegenwart ihres jeweiligen Dorf-Pastors - ihren Rum mit starkem Kaffee streckten. Damit der Geruch nichts verriet, setzte man eine Obershaube drauf:
Der Pharisäer besteht aus folgenden Zutaten:
Starker und heißer Kaffee (je nach Belieben ein Espresso oder Filterkaffee)
4 cl brauner Rum
Würfel- oder Kandiszucker
Schlagobers-Haube
Wer keine Obers-Haube haben möchte, kann den Rum stattdessen auch eine Milchcreme-Schicht überdecken 😉.
Natürlich ist die Sache irgendwann aufgeflogen: Eines Tages setzte man irrtümlich dem Pastor einen falschen - also mit Alkohol gestreckten Kaffee vor - worauf der Pastor in die Runde rief: “Ihr Pharisäer!". Für die nicht Bibelfesten: Warum die Pharisäer als Verräter bezeichnet wurden, kann man hier nachlesen …
Egal, wie man’s mit der Frömmigkeit oder dem Glauben handhabt: der Kaffee in dieser Variante schmeckt jedenfalls - besonders, wenn es draußen Grade unter Null hat!
Wir servieren den Rum bei uns im Schönbergers nicht versteckt 😉, sondern separat in einem schönen Glas. Und damit sieht man auch, dass es kein billiger Fusel ist, den man trinkt …
Ich wünsche Euch gutes Gelingen,
Euer Patrick Schönberger, euer Kaffeegreissler
PS: Mehr Kaffeerezepte findet ihr hier: Schönbergers Kaffeerezepte