Wie alles begann ... die Naber Buchstaben-Rallye
/Diese Kaffeehausgschicht erinnert an unsere ersten Tage hier in der altehrwürdigen Naber Kaffee-Stube. Es war Mai 2015. Wir hatten erst kurz geöffnet und überlegten, wie wir wohl am besten das denkmalgeschützte Ambiente mit der Kaffeetechnik des 21. Jahrhundert kombinieren.
Eine Kleinigkeit, die uns umtrieb, waren auch die NABER-Buchstaben. Denn auch dem Schriftzug, der ebenfalls denkmalgschützt und inzwischen legendär ist und von vielen Werbern und TU-Studenten immer wieder gerne in den Himmel gelobt wird, kommt ein besonderer Stellenwert zu. Er komplettiert - gemeinsam mit den vielen Design-Extras des Eingangsbereichs, der Fliesen, Handläufe, Uhr, etc. - den einmaligen Flair der Bar. All diese “Kleinigkeiten” lassen sie zu einer Gesamtkomposition der typischen Espresso-Bar aus den 50er Jahren werden.
Buchstabensalat
Was also tun mit den Original-Buchstaben? Sie gefielen uns von Beginn so gut, dass wir sogar einem ehemaligen Besitzer einer weiteren aufgelassenen Naber-Filiale sein Buchstaben-Set abkauften. Und dennoch führt der Schriftzug regelmäßig zu Verwirrung bei unseren Gästen, da sie naturgemäß glauben, sie seien bei der Firma Naber gelandert. Daher fragten wir uns …
Lassen wir die Buchstaben einfach stehen, wie sie sind? Außen steht ohnehin weiterhin Naber (wegen Denkmalschutz, dann bleibt es einfach herinnen auch so) …
oder nehmen wir sie ab und nutzen die Fläche anders? Zum Beispiel für eine übersichtliche Anzeigentafel? …
oder machen wir eine Art Buchstaben-Gewinnspiel und schauen, was dabei rauskommt und entscheiden dann …
Rallye: Wettbewerb “Wer kreiert den besten Namen?”
Wir entschieden uns für Variante drei. Unser bis dahin gewonnenes Stammpublikum hatte uns nämlich inspiriert und wir hofften, dass ein paar Ideen reinkommen, die wir bis dato nicht bedacht hatten.
Ein kleines Gewinnspiel wurde ausgeschrieben:
Die Idee: “Nimm die bestehenden Buchstaben N-A-B-E-R K-A-F-F-E-E und kreiere Dein eigenes Wort daraus.”
Der Preis: Man konnte - surprise, surprise - einen Gratis-Kaffee-Vorrat für ein Quartal gewinnen.
Die Konsequenz: Neben dem Preis versprachen wir den Gewinnern, unsere Buchstaben mit ihren Wortkreationen jeweils ein paar Wochen aufzustellen.
Die Idee kam gut an und führte zu einem regen Austausch. Online genauso wie in direkt im Café. Es kam zu lustigen Situationen mit einiger Dynamik: Viel wurde getüftelt, diskutiert und teilweise auch geheim gehalten, dass einem der/die andere die eigene Idee nicht stehlen konnte 😉.
Gestartet wurde mit “ABER KAFFEE” und man dachte auch über RABEN oder BAER KAFFEE nach 😉. Die Köpfe rauchten. Damit das ganze unparteiisch lief, fällte schließlich ein paar Wochen später eine hochkarätige Jury aus Kaffeeliebhabern die Entscheidung über die gewinnenden Wortkreationen. Das Resultat:
Platz 1: Na Kaffee - in Anlehnung an den inzwischen berühmten George Clooney-Spruch “what else”
Platz 2: Fake Bar
Platz 3: Kaffee Eben
Und so wurden dann wie besprochen die Buchstaben wochenweise jeweils umgeschraubt. Hier ein Schnappschuss wie gerade die “Fake Bar” entsteht.
Die war dann umso mehr ein geflügeltes Wort, als der damals neue US-amerikanische Präsident Donald Trump begann, Neuigkeiten, die ihm nicht gefielen, als FAKE NEWS zu bezeichnen. Und heute zieren die Buchstaben - beinah etwas unspektakulär aber dafür umso bezeichnender - die folgende Buchstabenfolge unser Café:
K-A-F-F-E-E B-A-R
Natürlich war unsere Bar NIE Fake, sondern immer echt 😉.
Eine echte Espresso-Bar aus den 50ern. Und das bleibt sie auch.
In diesem Sinne: Auf weiterhin viele, viele gute trommelgeröstete Kaffees!
Euer Patrick Schönberger,
Euer Kaffeegreissler