Wiedner Nachbarschaft

Das Wunderbare hier "auf der Wieden" ist, dass es unglaublich nette Nachbarn und Bewohner gibt. Noch nie bin ich bei einem Einzug so offen und gastfreundlich aufgenommen worden wie in diesem schönen Grätzel im 4. Wiener Gemeindebezirk!

Nachbarschaftliche Hilfe wird hier täglich gelebt: sei es, dass man

  • großzügig Kontakte und Tipps vermittelt bekommt (für Handwerker, zum Einkaufen oder Essen)

  • zu Festen eingeladen wird

  • informiert wird, wenn nächtens im eigenen Lokal ungeplant Licht brennt (Einbruchs-Kontrolle!)

  • geholfen wird, wann immer man danach fragt!

Und natürlich wird man auch mit allerhand Geschichten und Neuigkeiten versorgt 😉.

Das Positive am Prinzip "Das Dorf in der Stadt" ist hier wahrgeworden! Daher fühlt sich das gesamte Schönbergers Team total wohl hier in den ehrwürdigen Gemäuern des ehemaligen Naber-Cafés. Und das liegt nicht nur am Café selbst, sondern hauptsächlich an dieser charmanten Umgebung und den vielen lieben Gästen.

Dafür bin ich seehr dankbar!
Euer Patrick Schönberger

Sambuca mit Fliege: eine ganz besondere Kaffeehausgeschichte

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Sambuca gehört zur typischen italienischen Caffèbar genauso, wie der Espresso. Sambuca selbst ist in der Regel ein hochprozentiger Schnaps (z. B. Korn), der mit Gewürzen wie z. B. Zimt, Anis, Sternanis oder auch Süßholz und etwas Zucker angereichert wird. So bekommt er seinen typischen süßlichen, orientalisch anmutenden Geschmack und wird als Likör bezeichnet.

Sambuca wird oft mit 3 Kaffeebohnen getrunken. In Europa wird er beim Servieren häufig flambiert. Man sagt, dadurch rösten die Bohnen weiter und hinterlassen einen tollen Nachgeschmack. Jedenfalls wird der Sambuca nach dem Flambieren getrunken und die Bohnen zerkaut. Der leicht bittere Geschmack der Röstung ergänzt sich herrlich mit der Süße des Sambuca.
Und wer mag, kann auch gleich nach dem Leeren einen Bierdeckel aufs Glas setzen, ein paar Sekunden warten und dann einen Zug mit der Nase daraus nehmen! 😉

Die Geschichte zum Sambuca con la mosca

Um Sambuca ranken sich einige schöne Geschichten, wenn es um die Zubereitung geht. Hier eine, die mir besonders gut gefällt: So kam es dazu:

Eine Italienerin “erfand” den Sambuca vor langer Zeit: als sie Korn brannte und das Ergebnis zu “hart” bzw. “steif” am Gaumen fand, würzte sie ihn mit Zucker, Zimt und Anis. Als sie ihn ihrer Familie servieren wollte, setzten sich drei Fliegen (Mosca) - angelockt von der Süße - auf das Glas. Dies passierte immer wieder, wenn sie ihren Likör servierte. Damit die Fliegen fernblieben, flambierte sie ihn kurzerhand und legte statt den lästigen Insekten symbolisch ein paar Kaffeebohnen dazu. Der Sambuca mit Fliege war geboren!

Erstmals wurde Sambuca dann im Jahr 1800 in Civitavecchia vermarktet. Und man sagt, dass es Angelo Molinari, war, der ihn zu weltweitem Ruhm verhalf. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er, mit Alkohol zu handeln und ließ direkt bei der Abfüllung der Flaschen Kaffeebohnen in die Flasche beigeben.

Sambuca-Arten

Es gibt tatsächlich drei Sorten dieses Likörs. Die häufigste ist der oben beschriebene transparente Sambuca. Dann gibt es noch schwarzen Sambuca, der tatsächlich dunkelblau wirkt und einen starken Lakritzgeschmack hat. Der rote Sambuca ist maraschino-kirschrot und hat ausgeprägte Noten von Zimt.

Und dann gibt es noch jene Genießer, die kauen nicht nur Bohnen zum Sambuca, sondern trinken gleich einen Espresso oder Ristretto dazu bzw. “verlängern” ihren Kaffee direkt in der Tasse mit dem Sambuca.

Welchen Sambuca Ihr auch immer bevorzugt, ich empfehle natürlich stets, die Kaffeebohnen dazu zu genießen 😉!
Euer Patrick Schönberger

Italian Coffee

Eine witzige Begebenheit mit Touristen trug sich wie folgt zu:

Zwei Italiener betreten unsere Bar und fragen nach Espresso. Natürlich wird der prompt zubereitet. Sie sind - Gott sei Dank - begeistert und sagen, dass sei endlich ein Kaffee in Wien, der ihnen schmeckt. So wie zu Hause.

Wir freuen uns und plaudern noch etwas - wir in unserem "Pseudo-Italienisch" (mit französischen Wörtern dazwischen -  der Italienisch-Kurs bei Marina hat sich ausgezahlt 😉 ) - die Kunden natürlich fließend. Danach verabschieden sie sich und wir wünschen noch einen schönen Urlaub.

Der Clou: 10 Minuten später kommen die beiden wieder - mit ca. 10 anderen Italienern im Schlepptau, die alle Kaffee bestellen 😉. Es handelte sich um eine Touristengruppe, die in einem der nahe gelegenen Hotels untergebracht war.

Da sieht man mal wieder, dass Weiterempfehlung als Geschäftsmodell funktioniert 😉.
Euer Patrick Schönberger